UPGRADE | Eine Ausbildungsmethode, die Lernende motiviert
Kann man Lernende effizient ausbilden und sie dabei gleichzeitig motivieren und den Bedürfnissen des Lehrbetriebs gerecht werden? Angesichts dieser Herausforderung hat die Fondation Silo das Modell Lernen am Projekt eingeführt. Das Ergebnis sind mehr Motivation bei den Jugendlichen, eine höhere Ausbildungsqualität und ein attraktiverer Lehrbetrieb. Entdecken Sie das Projekt in unserem Artikel aus der Serie UpGrade.
Kann man Lernende effizient ausbilden und sie dabei gleichzeitig motivieren und den Bedürfnissen des Lehrbetriebs gerecht werden? Angesichts dieser Herausforderung hat sich die Fondation Silo entschlossen, das Modell Lernen am Projekt, auch Junior Team genannt, einzuführen. Das Ergebnis sind mehr Motivation bei den Jugendlichen, eine höhere Ausbildungsqualität und ein attraktiverer Lehrbetrieb. Entdecken Sie das Projekt in unserem neuen Artikel aus der Serie UpGrade.
Wie bringt man die Ausbildungsqualität, die Motivation der Jugendlichen und den Nutzen für den Betrieb in Einklang? Als Antwort auf diese Frage setzt die Fondation Silo mit dem Junior Team auf das Modell Lernen am Projekt,. Bei dieser Methode arbeiten die Lernenden an echten Projekten.
Im August 2022 bildete die Fondation Silo ihr erstes Junior Team. Es besteht aus acht Lernenden in zwei unterschiedlichen Berufsbereichen: Fachperson Hauswirtschaft und Fachperson Betriebsunterhalt. Die Lernenden befinden sich im ersten, zweiten und dritten Lehrjahr. Zwei Berufsbildner:innen in Lehrbetrieben (eine Person pro Beruf) und eine HR-Fachfrau begleiten das Team. Die Begleitung entspricht einer Vollzeitstelle.
Die Lernenden üben zwei Arten von Tätigkeiten aus:
- Tätigkeiten, die speziell dem Junior Team übertragen und nur von diesem ausgeführt werden, wie zum Beispiel die Verwaltung der Ausbildungsräume und Sitzungszimmer.
- Tätigkeiten innerhalb der beiden Berufsbereiche.
Wie gestaltet man Ausbildungen im Junior Team?
Schritt 1: Einbezug der Bereichsleitenden und Rekrutierung der Lernenden
- Das Junior Team stellt für die betroffenen Bereichsleitenden eine bedeutende Veränderung dar, die Erklärungen erfordert. Zurzeit gibt es in der Schweiz und insbesondere im Kanton Waadt verschiedene Junior-Team-Projekte, auf deren überzeugenden Praxiserfahrungen aufgebaut werden kann.
- Die Unterstützung der Geschäftsleitung ist unabdingbar. Einen wesentlichen Beitrag leistet die Abteilung Human Resources durch das Einbringen von organisatorischen und administrativen Elementen und das Coaching der Lernenden.
- Die Rekrutierung der Lernenden erfolgt schrittweise. Manche haben die Lehre im Betrieb bereits aufgenommen, andere stossen durch einen Arbeitgeberwechsel dazu oder starten direkt bei Beginn der Ausbildung.
Schritt 2: Bereitstellen der Infrastruktur, Begleitung und Organisation
- Damit das Junior Teams funktioniert, braucht es ein eigenes Büro und IT-Material. Der Einsatz von Computern ist unerlässlich für das Erledigen der übertragenen Aufgaben, die Koordination und Kommunikation sowie für die Überwachung der Ausbildungsziele.
- Die Arbeit der Berufsbildner:innen und der HR-Fachfrau, die das Junior Team gemeinsam begleiten, wird festgelegt, koordiniert und verteilt.
- Die zukünftigen Aufgaben, Tätigkeiten und Verantwortlichkeiten des Junior Teams werden definiert und dokumentiert. Die erforderlichen administrativen Instrumente werden erstellt und eingerichtet (Aufträge, Formulare, Listen, interne Telefonnummern, Logos, Mailadressen usw.).
Schritt 3: Flexible Weiterentwicklung von Funktionsweise, Organisation und Aufgaben
- Die Organisation, Funktionsweise und Aufgaben sind nicht in Stein gemeisselt. Sie hängen unter anderem von der Betriebsentwicklung, den Veränderungen beim Personal und den Lernenden ab.
- Die Anerkennung der guten Arbeit und das Engagement des Junior Teams im Betrieb führen zu neuen Leistungsanforderungen, deren Eignung evaluiert werden muss.
Eine Investition ...
Eine Organisation dieser Art hat ihren Preis. Die Bildung und Begleitung eines Junior Teams erfordern bedeutende Investitionen in die Infrastruktur (Büro, Informatik- und Berufsmaterial) und die Betreuung (Berufsbildner:innen und HR-Fachperson). Dank der finanziellen Unterstützung durch den Kanton Waadt während zweier Jahre konnte das Junior Team umgesetzt werden.
Zudem erfordert das Modell Lernen am Projekt Teams von mindestens sechs bis acht Lernenden. Und so viele Personen auszubilden, sei es nach dem klassischen Modell oder im Junior Team, verursacht erhebliche Kosten.
Den getätigten Investitionen stehen jedoch in Bezug auf die Ausbildungsqualität und die Qualität der erbrachten Leistungen klar erkennbare Vorteile gegenüber.
... in positive Ergebnisse
Das Lernen am Projekt hat zahlreiche Vorteile und positive Auswirkungen. Zum Beispiel:
- Die Lernenden des Junior Teams zeigen sich sehr zufrieden und ihre Rückmeldungen ausserhalb des Betriebs wirken sich positiv auf die Anzahl Bewerbungen für die Lehrstellen aus.
- Eine bedeutende Anzahl Jugendlicher erhält eine Ausbildung und gleichzeitig steigt die Ausbildungsqualität.
- Die Ausbildung im Junior Team erfüllt die Erwartungen der Generation Z. Sie stärkt die Selbstständigkeit, das Selbstvertrauen, das Verantwortungsbewusstsein und den Sinn für Teamarbeit.
- Das Junior Team lernt schneller und besser. Und die Lernenden profitieren davon, Teil eines Teams zu sein, dessen Mitglieder sich gegenseitig ausbilden.
- Ein «starkes» Team von Jugendlichen fördert in der Institution die intergenerationelle Dynamik, die sich sowohl auf die Bewohner:innen als auch auf das Personal auswirkt.
- Das Junior Team erbringt hochwertige Dienstleistungen.
Die Zufriedenheit und die Motivation aller Parteien sichern langfristig den unentbehrlichen Nachwuchs.
Weitere Informationen
Kontakt
Sie möchten mehr über dieses Projekt erfahren? Kontaktieren Sie:
- Nathalie Maitre, Leiterin Human Resources, Nathalie.Maitre@fondationsilo.ch
- Céline Larpin, HR-Fachfrau, celine.larpin@fondationsilo.ch
Fondation Silo
Die Fondation Silo verwaltet am Standort Echichens im Kanton Waadt ein Alters- und Pflegeheim mit 108 Betten (Einzelzimmer), 35 betreuten Wohnungen und 30 Zimmern für Kurzzeitaufenthalte von Menschen im Alter, ein Tageszentrum mit 14 Plätzen und eine Kindertagesstätte mit 22 Plätzen.
Sie bietet Lehrstellen in folgenden Berufen: Fachperson Betriebsunterhalt, Fachperson Betreuung, Fachperson Gesundheit, Kauffrau/Kaufmann, Fachperson Hauswirtschaft, Koch/Köchin sowie Assistent:in Gesundheit und Soziales EBA.
Informationen zum Junior-Team-Projekt des Kantons Waadt
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