26.06.2025

UPGRADE | Peer-to-Peer-Modell empowert Menschen mit Behinderungen

Die Stiftung Züriwerk kann’s bestätigen – das Peer-to-Peer-Modell funktioniert: Menschen mit Behinderungen, die andere Menschen mit Behinderungen unterstützen, stärken ihre fachlichen und organisatorischen Kompetenzen und tragen entscheidend zur Entlastung des Fachpersonals bei. Wie Sie den Arbeits-, Wohn- und Freizeitalltag auch in Ihrer Organisation inklusiv und partizipativ gestalten können, lesen Sie im aktuellen UpGrade-Beitrag.

Die Stiftung Züriwerk kann’s bestätigen – das Peer-to-Peer-Modell funktioniert: Menschen mit Behinderungen, die andere Menschen mit Behinderungen unterstützen, stärken ihre fachlichen und organisatorischen Kompetenzen und tragen entscheidend zur Entlastung des Fachpersonals bei.

Peers eignen sich neue Kompetenzen an

Peers übernehmen eine wichtige Rolle im Arbeits-, Wohn- und Freizeitalltag: Sie sind Erstkontaktpersonen, kennen die Stiftung und ihr Umfeld gut und können deshalb auch in der Triage unterstützen. Sie übernehmen anleitende Aufgaben in Schnupperprozessen, der Einarbeitung, der Verarbeitung von Aufträgen, unterstützen bei der Orientierung und beraten in sozialen oder emotionalen Angelegenheiten.

Menschen mit Behinderungen stärken durch das Peer-to-Peer-Modell zahlreiche fachliche Fähigkeiten, insbesondere

  • Kommunikations- und Beratungskompetenz,
  • aktives Zuhören,
  • Empathie-Fähigkeit,
  • Konfliktlösung,
  • Teamarbeit sowie
  • Selbstreflexion.

Auch organisatorische Fähigkeiten wie Verlässlichkeit und strukturierte Gesprächsführung werden im Rahmen der Tätigkeit gefördert.

Voraussetzungen, damit das Peer-to-Peer-Modell funktioniert

Wichtigste Voraussetzung dafür, dass das Modell ein Erfolgt wird, ist ein klares Engagement und eine offene Haltung aller beteiligten Personen – von der Geschäftsleitung bis zu den Peers. Ebenfalls zentral sind klare Rahmenbedingungen. Dazu gehören:

  • eine sorgfältige Rekrutierung und Qualifizierung der Peers,
  • eine kontinuierliche fachliche Begleitung – klare Zuteilung einer Fachperson pro Peer,
  • eine kontinuierliche Wertschätzung der Peer-Arbeit,
  • genügend Zeitressourcen und
  • eine verlässliche Rollenzuteilung und Einbindung in die bestehenden Strukturen.

Das Modell ist grundsätzlich gut übertragbar. Voraussetzung ist, dass die Besonderheiten der Zielgruppe berücksichtigt, passende Schulungskonzepte entwickelt und die Peer-Rollen an den jeweiligen Kontext angepasst werden. Eine erfolgreiche Umsetzung bedingt zudem eine offene Organisationskultur, die Teilhabe und Empowerment ernst nimmt.

Fachpersonen werden entlastet und Peers empowert

Durch die Arbeit der Peers gewinnt das Fachpersonal Raum für spezialisierte Tätigkeiten in der Begleitung und Organisation. Die Peers profitieren von einem engen Austausch und Einbezug durch ihre direkte Ansprechperson (Fachperson). Die Kompetenzen, welche die Peers im Rahmen dieser Gespräche entwickeln, kommen ihnen in der Peer-to-Peer-Arbeit zugute – und Fachpersonen lernen ihrerseits von den Inputs der Peers.

Für die gesamte Organisation bietet das Modell einen grossen Mehrwert: Die Peer-to-Peer-Arbeit schafft niederschwellige Zugänge, verbessert die Vertrauensbasis und trägt zu einer inklusiven, partizipativen Unternehmenskultur bei. 


Kontakt: Jenny Hofmann, Projektleiterin, Stiftung Züriwerk, j.hofmann@zueriwerk.ch

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